Wirtschaft England, Wirtschaft Vereinigtes Königreich

Das Vereinigte Königreich zählt zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt. Großbritannien ist die fünftgrößte Handelsnation der Welt. Seine wichtigsten Außenhandelspartner sind Deutschland, Frankreich, die Niederlande und die USA.
 Durch den 1999 eingeführten Mindestlohn steht den Vollzeit-Angestellten ein Monatslohn von nicht unter 1.273 Euro zu.

Die Wirtschaft des Vereinigten Königreiches ist dienstleistungsorientiert. Wichtigste Exportgüter sind Maschinen, Computer und vor allem die Bodenschätze der Nordsee, nämlich Erdöl und Erdgas.

In den vergangenen Jahren erlebten vor allem die Rüstungsindustrie und der Schiffbau einen großen Aufschwung. Auch in der Luftfahrtindustrie ist das Vereinigte Königreich wieder verstärkt vertreten, u. a. im Airbus-Konsortium und durch zahlreiche Kooperationen mit Boeing und Lockheed-Martin. Das Vereinigte Königreich stellt zudem mehrere der größten Konzerne der Welt, darunter BAE Systems, BP, Shell und HSBC.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs 2004 gegenüber dem Vorjahr um 3,1 % auf 1.706 Milliarden Euro. Im Durchschnitt der Jahre 1995 bis 2005 betrug das jährliche Wirtschaftswachstum 2,8 %. Mit 28.300 Euro liegt das BIP pro Kopf im oberen europäischen Referenzrahmen. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht das Vereinigte Königreich einen Index von 116.2 (EU-25:100) (2003).[4]

Die offizielle Arbeitslosenquote beträgt 5,4 % (Mai 2006). Allerdings ist die britische Arbeitslosenstatistik nur bedingt mit der nationalen deutschen Arbeitslosenquote vergleichbar. Sie zählt jeden, der während der Referenzwoche mindestens eine Stunde arbeitet, als erwerbstätig. In Deutschland können hingegen (nach der nationalen Definition) Personen, die bis zu 14 Stunden pro Woche arbeiten, arbeitslos gemeldet sein. Insgesamt liegt das Beschäftigungsniveau im Vereinigten Königreich etwa auf der Höhe der alten, westdeutschen Bundesländer – bei einem wesentlich höheren Staatsanteil an den Beschäftigten (ca. 20 %)

Staatsausgaben Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

das Gesundheitswesen bei 15 %
das Bildungswesen bei 4 %
das Militär bei 7 %

Großbritannien und Nordirland ist eines der vier am Besten entwickelsten Länder der EU und ist die fünft größte Handelsnationen weltweit. Der Staat verfügt über große Vorkommen an Kohle, Erdgas und Erdöl und ist damit einer der wichtigsten Energieproduzenten Europas. Die Energieproduktion nimmt mehr als 10% des gesamten BIPs pro Jahr ein.

Nach schwerer wirtschaftlicher Rezession Anfang der 90er Jahre zeigt die Wirtschaft Englands heute wieder eine aufsteigende Tendenz. Das Pfund ist wieder gestiegen, und dies merken unter anderem auch Touristen, die jetzt tiefer in die Tasche greifen müssen, als noch vor einigen Jahren. Dennoch ist Großbritannien nach wie vor ein beliebtes Urlaubsland, und der Tourismus bleibt ein Wirtschaftszweig mit wachsender Bedeutung. Die Arbeitslosigkeit, die zeitweise bei zehn Prozent lag, konnte auf rund sechs Prozent gesenkt werden. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Labour-Regierung den Erfolgskurs fortsetzen kann.

Großbritannien und Nordirland betreiben auch eine hoch industrialisierte Agrarwirtschaft. Der wichtigste Industriezweig des Staates ist allerdings der Dienstleistungssektor mit Bankwesen, Versihcerungswesen und Börse, der ca. 75% des BIPs ausmacht. Die britische Wirtschaft wurde durch die Privatisierung einiger staatlicher Unternehmen noch gestärkt. Die britische Wirtschaft besitzt trotz der Weltwirtschaftskrise ein relativ hohes Wachstum und eine niedrige Arbeitslosenquote.

Die wichtigsten Industriezweige sind die Chemieindustrie, Automobilindustrie, IT, Lebensmittel- und Gertänkeindustrie, Schiffsbau, Textilindustrie, Umwelttechnologie, Sicherheitsindustrie, Maschinenbau, Eisen- und Stahlindustrie.
Die wichtigsten britischen Ausfuhrgüter sind Maschinen, Metallwaren, Kohle, Erdöl, Erdgas, Chemische Produkte, Genussmittel, Elektronische Produkte und Textilien