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Sowohl durch die historische Entwicklung, als auch durch die extrem weite Verbreitung, die sowohl zu vielfältigen fremdsprachlichen Einflüssen, als auch zu einer teilweisen Isolation der Sprecher geführt hat, ist es bedingt, dass keine standardisierte, allgemein anerkannte Aussprachenorm des Englischen existiert. Die Variationsbreite ist dabei sowohl bei der Lautung, als auch der Betonung recht groß.
In Großbritannien wird für die Hochsprache die genormte "Received Pronunciation" verwendet, eine Aussprachenorm, die sich an der Sprache der Gebildeten orientiert. Unterstützt von Schule und Medien setzt sich das sogenannte Standard-Englisch immer mehr gegen die Dialekte mit deren Aussprachevarianten durch.
Orthografie
Die Schreibung englischer Wörter ist etymologisch, nicht phonetisch. Der Lautwert des geschriebenen Wortes entspricht daher einem historischen Vorbild, nicht aber der aktuellen Aussprache dieses Wortes. Das hat einerseits den Vorteil, dass geschriebenes Englisch über Zeit- und Ländergrenzen hinweg ungeachtet der Aussprache verstanden wird, macht aber die englische Rechtschreibung außerordentlich schwierig. Zwar existieren einige Regeln für den Zusammenhang zwischen Aussprache und Schreibung, die sich zum Teil aus den Gesetzen der Lautverschiebung ergeben, weil ähnlich klingende Wörter oft die gleiche Verschiebung erfahren haben, aber auch dabei kann von Allgemeingütigkeit keine Rede sein.
Es gab in der Vergangenheit mehrere Versuche, die Schreibung des Englischen zu reformieren. Dabei wurden aber im Wesentlichen nur einige Vereinfachungen und Standardisierungen vorgenommen, ohne tatsächlich auf phonetische Schreibweise umzustellen. Da es ohnehin keine in allen großen englischsprachigen Ländern allgemein anerkannte Aussprache gibt, wird das Problem der Schreibung des Englischen wohl auch auf absehbare Zeit nicht gelöst werden.
Aussprache
Die Aussprache der englischen Sprache ist eigentlich der Teil der englischen Sprache, den man - bei allem Respekt - als chaotisch bezeichnen könnte. Hierin ähneln sich die Engländer und die Franzosen, wenn sie sich auch sonst nicht immer mögen. Beide haben es geschafft, ein Schrift zu entwickeln, die nur sehr bedingt einen Rückschluss darüber zulässt, wie etwas zu sprechen ist. Gleiche Buchstabengruppen werden manchmal so und manchmal so gesprochen. Andersherum kann der gleiche Laut aber auch unterschiedlich geschrieben werden.
Es gibt keine eindeutigen Regeln, eher Anhaltspunkte. In diesem Handbuch werden die verwendeten Worte auch vorgesprochen, so dass man nicht auf wildes Raten oder Lautsprache angewiesen ist. Wenn Sie also wissen möchten, wie ein Wort gesprochen wird, klicken Sie einfach auf den Lautsprecher.
Typische Schwierigkeiten der Deutschen
In der Aussprache werden viele elementare Fehler gemacht.
Die größten Schwierigkeiten haben Deutsch-Muttersprachler mit den unterschiedlichen Vokal- und Konsonantenkombinationen. Klassisch ist natürlich das th, an dem man normalerweise jeden Deutschen erkennen kann. Die einen betonen es wie ein einfaches, zischelndes "s", andere betonen es als "d". Aber auch an anderen "Eigenheiten" erkennt man die Deutschen, zum Beispeil an der Überbetonung von Vokalen und Vokalgruppen. Eine Klippe ist auch das englische r, denn dieses entspricht absolut nicht dem deutschen r, ist kein gutturaler Laut (= Kehllaut), wie im Deutschen.
Grundsätzlich jedoch hindert ein bisschen "Überbetonen" und "Verunstalten" unseren Gegenüber nicht daran, uns zu verstehen. Manchmal fühlt man sich etwas eingeschüchtert, wenn einem ein Englisch-Muttersprachler gegenüber sitzt. Man braucht sich jedoch keine Sorgen zu machen, insbesondere die Amerikaner sind bezüglich Fehlern und Ungenauigkeiten sehr tolerant.
Außerdem gibt es so viele verschiedene Dialekte und regionale Eigenheiten, dass es sogar ein Lied dazu gibt, das "You say tomato, I say tomato" heißt.
"Ungeschickt" geht der Deutsche auch mit dem englischen "a" um. Er scheint nicht unterscheiden zu können, wenn es ein klares "a" ist, oder wenn es ein "a" ist. Unterschiede werden fast nie gemacht. Fast alle Wörter mit "a" werden rücksichtslos gleichmässig mit einem deutschen Umlaut "verdeutscht". Das Ergebnis ist dann natürlich fehlerhaft und hört sich fuer Englischsprechende lächerlich an, so eine Art von Wild-West Hill Billy Englisch oder wie man in England sagt "Hollywood Cockney". Diese Aussprache hat auch nichts mit der amerikanischen Aussprache zu tun, woran sich der Deutsche so gerne orientiert.
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